Musikgesellschaft Trimbach

Nicht allein im Bestreben zur Gründung einer Musikgesellschaft in unserer Ge­meinde, sondern vielmehr angespornt und dem Rufe vieler Einwohner folgend, hat sich im Frühling 1935 ein Trüpplein von Musikanten zu diesem Zwecke zusam­mengeschlossen.

Nach all den Abklärun­gen und Vorbereitungen wurde unser Ve­rein am 8. Februar 1936 durch 16 Mitglie­der gegründet. 

Besetzung 

1936-1957 Blechinstrumente 

  • Die für die damalige Zeit gebräuchliche Instrumentierung der «kleinen» Dorfmu­sik
  • Flügelhorn in Es und B, Trompete in B, Althorn in Es, Tenorhorn und Posaune in B, Basstuba in Es und B, Schlagwerk
1958 – 1970 Harmoniebesetzung 
  • Ergänzung durch Flöte und Klarinette
  • Bringt in allem neue Probleme (Stim­mung, Besetzungslücken)
  • Keine Annäherung an einen idealen Klangkörper (Oboe fehlt, Es-Althorn statt Waldhorn usw.) 

Ab 1971 Brass-Band-Formation 

In der heutigen Situation die einzige Be­setzungsart, welche erlaubt, jederzeit ei­nigermassen musizieren zu können.

 

Musikdirektoren und Dirigenten 

Nach kürzeren und längeren Amtszeiten wurden wir durch Paul Glaus sen., Arthur Bürki, Werner Lauer, Urs Weber, Kurt Weber, Josef Eggenschwiler, Eugen Buss­linger, Heinz Hosner, Marcel Thomann, Urs Beck und Heinz Jäggi musikalisch geleitet. Seit 1989 versteht es Heinz Jäggi ausgezeichnet, unseren Verein zu leiten.

 

Uniformen 

Zehn Jahre nach der Gründung marschier­ten die Trimbacher Musikanten immer noch «in Zivil», aber doch schon mit Fahne, durch das Dorf. Begreiflich – wäh­rend der Kriegsjahre war der Stoff rar und schlecht, wie das 1942 die Schweizerische Uniformenfabrik, Bern, schrieb: «Gegen­wärtig ist es so ziemlich aussichtslos, neue Uniformen herzustellen. Könnten die Tex­til-Coupons noch zusammengetrommelt werden, ist es die Frage der Stoffqualität, wie sie heute kaum mehr aufzutreiben ist. Empfehlung: Renovation der alten Uni­form.»

Leicht gesagt, aber schwer auszuführen, besonders dann, wenn ein Verein über­haupt noch keine «Einheitsgwändli» trägt.

Nach dem Krieg kamen bessere Zeiten. Die Uniformenweihe fand am 25. August 1946 statt. Es wurde folgendes Modell ausgewählt: Farbe dunkelblau, Ablege- («Abenleg»)-Kragen, Mütze: amerikani­sches Modell. Das Hemd muss vom Mit­glied angeschafft werden. Kosten einer Uniform Fr. 308.--.

Zum 25jährigen Bestehen wünschte sich der Verein 1960 eine neue Uniform: Stoff grau/blau, Achselpatten mit Lyra, Wappen und Kordel, schwarze Krawatte, breiter schwarzer Gürtel mit Silber- und Gold­sternchen. Die Uniformenweihe war vorbe­reitet, doch o Schreck! Am 9. Juni 1960 traf von Solothurn die betrübliche Mittei­lung ein: «Die Durchführung des Festes wird – auf Befehl der Polizei – infolge der herrschenden Maul- und Klauenseuche plötzlich verboten.»

Die dritte und heutige Uniform wurde 1980 eingeweiht. Sie nennt sich Musical-Modell, wobei die «Goxform» der Kopf­bedeckung besonders auffällt. Mangels Beschaffungsproblemen wurde nun der Hut abgeschafft.

 

Fahnen 

«Als grösstes Ereignis seit dem Bestehen des Vereins konnte die im verflossenen Jahr (11. Juni 1939) abgehaltene Fahnen­weihe genannt werden. Sie hat uns so rich­tig die Sympathie der Behörde wie der Bevölkerung gezeigt. Einen Dank an alle, die vor und nach der Fahnenweihe zum guten Gelingen beigetragen haben. Ebenso ein Dank an die Patensektion Schönen­werd.»

Die zweite Fahne wurde 1962 feierlich eingeweiht. Als Fahnenpaten und –spender zeichneten Maria und Giovanni Rossi-Grimm, Baugeschäft, Trimbach.

Am 15. Mai 1999 fand die dritte Fahnen­weihe im Rahmen unseres Frühlingskon­zerts statt. Wiederum durften wir als Fahnenpaten und –spender mit Maria und Giovanni Rossi-Grimm rechnen. Ein herzliches Dankeschön für diese Grosszü­gigkeit und die Unterstützung.

 

Musiktage 

  • Eidgenössische Musikfeste 
  • 1946 in St. Gallen
  • 1976 in Biel 
  • Kantonale Musikfeste 
  • 1947 in Balsthal
  • 1965 in Olten
  • 1979 in Dornach
  • 1988 in Bremgarten AG 
  • Niederämter Musiktage 

Diverse Musiktage wurden besucht, leider mussten wir aber schon verschiedene Male eine Teilnahme infolge reduziertem Bestand bzw. weil eine Terminkollision mit einem anderen Anlass stattfand, absagen.

Jährlich wiederkehrende Auftritte wie Frühlingskonzert, Weisser Sonntag, Fron­leichnam, Bundesfeier, Geburtstagsparty, Bettag und Ad­ventskonzert sind aus unserem Jahrespro­gramm nicht wegzudenken. 

Vereinsreisen 

Viele ein- und zweitägige Musikreisen wurden in all den Jahren organisiert und durchgeführt. 

Hier einige Beispiele von unseren Reisezielen: 

Fahrt durch die Schöllenen über den Oberalppass – Disentis – Chur – Schaan und an die Fürstenfeier in Vaduz 

  • Schwarzwald 
  • Brissagoinseln 
  • Ulrichen in Goms 
  • Triembach-au-Val (Elsass) und Teilnahme an der 200-Jahr-Feier der Kirchenweihung 
  • Triembach-au-Val / Übergabe der alten Uni­form 
  • Kutschenfahrt im Emmental 
  • Carfahrt ins Tessin 
  • Zillertal 
  • Triembach-au-Val «Weihnachtsmarkt mit Adventskonzert» 
  • Triembach-au-Val «4. Knowlifest» 
  • Trimbach près Wissembourg 
  • Musikreise ins Burgund (Frankreich) (2001) 
  • Weinfahrt nach Champlan (Wallis) (2003) 
  • winterliche Kutschenfahrt in Pontresina (2004) 
  • Schifffahrt auf dem Luganersee mit Besuch Schmugglermuseum (2005) 
  • Weekend im Zillertal (2006) 
  • Besuch Olympisches Museum in Lausanne und Besichtigung Schloss Chillon (2007) 
  • Asphaltminen von La Presta (2008) 
  • Elsass (Colmar, Strasbourg) (2009) 
  • Bodensee-Schiffahrt (2010) 
  • Südtirol (2011) 

All die Reisen trugen zum kameradschaft­lichen Miteinander bei. Gedanken und Er­innerungen kommen hoch, wie „Bettgestell zusammengekracht, Übernachtung im Tiefkühler, Magenverstimmungen vom Durstlöschen“ usw. 

Mitglieder 

Leider weist unser Verein einen kleinen Mitgliederbestand auf. Ständig sind wir auf der Suche nach neuen Mitgliedern. Viele frühere Trimbacher-MusikantenInnen wohnen im Dorf und in der Umgebung. Mit all diesen ehemaligen Mitgliedern könnte Trimbach stolz auf eine grosse Musikgesellschaft sein.